Passen Fun Facts auf eine Seite über Sternenkinder? Warum überhaupt ein solch persönlicher und alltäglicher Inhalt? Auf die erste Frage kann ich ganz klar antworten: Ich weiß es nicht. In manchen Phasen hätte ich es beim Lesen einer solchen Seite als Betroffene ziemlich daneben gefunden, aber grundsätzlich empfinde ich es als sympathisch, wenn ich mehr über eine Person erfahre, mit der ich inhaltlich auf einer Wellenlänge bin.
Warum es diesen Artikel überhaupt gibt, liegt eher an der Antwort auf Frage zwei: Ohne Stefanie Goldbrich und Judith Peters gäbe es viele Artikel gar nicht.
Ich würde mir wiederholt die Fragen stellen: Was hilft anderen? Was interessiert andere? Braucht es von mir noch etwas, es kommt ja so mittlerweile glücklicherweise immer mehr zu diesem Thema von anderen? Andere. Andere. Andere.
Es gibt so viele Meinungen von Anderen und ich bin selbst sehr interessiert an anderen Blickwinkeln. Daher teile ich meinen sehr gerne. Um das aber auch im Netz, öffentlich, auf einer Website zu tun, pusht mich Judith Peters mit ihrem Slogan „Blog like nobody’s reading!“ extrem, um mich überhaupt zu trauen und mir die Zeit dafür zu organisieren.
Stefanie Goldbrich motiviert mich, weil sie die erste Person war, mit der ich „extern“ in den Austausch über meine Sternenkinder getreten bin. Ich schätze sie sehr: mit ihrem Buch, ihrer Einstellung, ihrer Wortwahl. Gerade weil sie in einigen Punkten ganz anders mit ihren Sternenkindern umgeht als ich, fand ich heraus, was mich bei Sternenkindern ausmacht: Blickwinkeln in Form von verschiedenen Handlungsmöglichkeiten durch die Sternenkindmappe oder durch viele Antworten auf jeweils eine Frage zu Sternenkindern. Und von dieser Steffi habe ich von den Fun Facts erfahren, also here we go:
- Ich habe nie wieder Kaffee getrunken, seit ich als Kind meinen Schnulli bei meinem Papa in die Kaffeetasse getunkt habe.
- Als ich im Alter von 19 Jahren in der Bankausbildung gebeten wurde, Spaghetti Bolognese für die Mittagspause zu kochen, glaubte mir keiner, dass ich noch nie Nudeln gekocht hatte. 2009 war das Internet noch nicht allgegenwärtig, aber ein Rezept konnte ich mir ausdrucken. Leider stand dort nur etwas von kochendem Wasser, nicht aber, was ich dort hineingeben soll. Selbst ich wusste, dass das Hackfleisch ja Bestandteil der flüssigen Soße war. Als ich das Hackfleisch deshalb in das kochende Wasser geben wollte, glaubte mir jeder, dass ich mit ‚nicht kochen können‘, sagen auch, ‚nicht kochen können,“ meinte.
- Am nächsten Tag wurde ich für die Mittagspause zur Metzgerei geschickt. Als Schwäbin bestellte ich in der Münchner Metzgerei: „7 Leberkässemmel bitte und 3 Leberkassemmel.“ Mein Oberbayerisch war am Anfang meiner Ausbildung bislang nicht so gut, als dass ich gewusst hätte, dass „Kas“ und „Käs“ dasgleiche ist. Semmel sind übrigens Wecken, manche sagen auch Brötchen. Geschrieben, liest sich diese Anekdote nicht so witzig, wie sie sich beim Erzählen anhört. Vielleicht müssen andere trotzdem schmunzeln, also lasse ich es mal drinnen.
- Ich bin der letzte Diplomjahrgang.
- Auch weit nach Mitternacht darf mich jede Person wecken, um zum Beispiel über das EU-Vergaberecht oder Wokeness zu diskutieren. Es ist mir eigentlich völlig egal, über welches Thema Worte ausgetauscht werden. Ich liebe Blickwinkel.
- Aber mal eben die Kleidung meiner Kids nach Größe zu sortieren (die Größe auf dem Etikett ist weder in Deutschland, noch in China zwangsläufig die Größe, die tatsächlich passt …) und sinnvoll zu strukturieren. Wow. Never ending story und bald kommt ja das Geschwisterchen. OMG.
- Bevor ich durch ein HIT-Training nach nur 20 Minuten so ins Schwitzen komme, dass ich auch noch duschen muss, mache ich lieber gar keinen Sport oder eben mindestens 8 Kilometer laufen, damit sich das Umziehen und Duschen lohnt.
- Ich lebe in China, müsste aber tatsächlich googeln wie ich Reis koche, ob mit oder ohne diesen Reiskocher in unserer Küche.
- Ich liebe Essen und bringe gerade ein Kochbuch raus, kann aber nicht wirklich viel selbst kochen. Also mehr als im Alter von 20 Jahren, aber weniger als der Querschnitt jeder Gesellschaft von einer Mutter mit zwei Sternenkindern, zweien an der Hand und einem Kind im Bauch erwarten darf (einschließlich mir).
- Ich habe einen Bootführerschein (SBF Binnen).
- Mit 30 hatte ich 30 Länder bereist.
- Wenn ich nachts alleine joggen gehe, habe ich nur Angst vor Bibern und Ratten.
- In Ägypten habe ich meinen Heiratsantrag bekommen und das war für mich zu diesem Zeitpunkt der schönste Tag meines Lebens.
- Wenn ich wählen dürfte, wo ich mein Kind zur Welt bringen wollte, dann wäre es China und in einem Krankenhaus.
- Ich lebe im Land des Tees und bestelle mir trotzdem Tee aus Deutschland. Chinesischer Tee bedeutet Oolongtee, Jasmintee, Pu Erh-Tee oder Schwarz-, Grün- und Weißtee. Ganz viel toller und besonderer Tee. Ich mag aber sehr gerne Früchtetee und am liebsten … das ist eines eigenen Fun Facts würdig:
- Kräutertee wie Kamille oder Pfefferminz. Manche sagen auch Krankheitstees dazu.
- 8 Gäste sind bei mir schon 2 zu viel. Ich schaffe es an einem Abend nicht, mich mit mehr als 6 Leuten gescheit zu unterhalten.
- Auf Small-Talk muss ich mich vorbereiten.
- Ich liebe schreiben und diskutieren. Also Voice- oder Textnachrichten. Telefonate gehen für mich aber so gar nicht. Außer sie sind geplant und das auf mindestens eine Stunde.
- Spontanität ist ein Fremdwort für mich. Ich habe schon meine Beerdigung geplant. Da ist China und Simbabwe ein Träumchen für mich. Mit Menschen aus beiden Ländern bin ich unter anderem für Sternenkindern intensiv im Austausch. Wenn ich in China ein Treffen ‘für in zwei Wochen’ vereinbaren will, ist die Antwort: “Frag mich doch nächste Woche nochmal.” Ich habe mich noch immer nicht daran gewöhnt. Im Gegenteil. Und meine Freunde aus Simbabwe setzen noch einen oben drauf. Wir können am Abend zuvor, nein, eigentlich auch in der Früh des entsprechenden Tages ausmachen, wie wir ihn uns vorstellen. Das heißt aber nicht, das zwei Stunden später irgendetwas davon passiert, weil “something else came up.” Das kann auch einfach der Wunsch nach einer Wanderung sein, die ‘abgecamed ist.’ Für mich immer wieder Herztraining ohne zu Schwitzen.
- Ich war 5 x in 6 Jahren schwanger.
- Ich wollte früher Modedesignerin oder Schmuckdesignerin werden. Dafür habe ich einige Praktika absolviert. Eines davon beim Goldschmied. Mit ihm haben wir Jahre später unsere Hochzeitsringe selbst gestaltet und erstellt.
- Für mich ist die beste Geburtsvorbereitung jegliche Serien und Bücher über Militär, Bundeswehr und Soldaten zu inhalieren. Ich habe es auch mit Yoga, Atmen, Achtsamkeitsübungen, Meditation und Hypnose versucht. Leider hat sich das nicht bewährt.
- Ich habe Höhenangst und lebe im 31. Stockwerk.
- Ich habe mehr Angst vor den Kaiserschnittschmerzen als vor den Wehen.
Ich freue mich die Liste bei Zeiten zu ergänzen. Diese inhaltliche Abwechslung ermöglicht frische Energie für Sternenkinderinhalte.
Ooooh, das ist so süß. Ich finde es toll, dass ich dich motivieren kann. Das gibt dem ganzen Geschreibsel einen Sinn. 😉
Und wie ich lese, haben wir noch mehr gemeinsam, als ich bisher schon ahnte. 😀
Ich bin schon auf weitere Punkte gespannt. Dabei fällt mir ein, meinen Artikel sollte ich auch mal erweitern. Der ist schon 2 Jahre alt.
Ja, das dachte ich mir auch als ich deinen Artikel dazu gelesen habe. So viele Gemeinsamkeiten 🙂
Ich bin auf viele weitere gespannt <3